Gleich, aber doch anders: Unterschiede von Yoga und Pilates

Manche glauben, es ist doch eigentlich das Gleiche. Doch tatsächlich gibt es kleine, aber feine Unterschiede bei Yoga und Pilates. Was ihnen aber gemein ist: Sie taugen auf jeden Fall für dich als eine kleine Auszeit im hektischen Alltag.

Damit du diese aber genau zu dir passend ausleben kannst, verraten wir dir jetzt die Details dieser beiden sanften Sportarten. 
 

Zeit für eine Pause: Warum Yoga und Pilates uns so gut tun

Das Leben unserer Gesellschaft wird gefühlt immer schneller, hektischer, kaum ein Innehalten. Wir hetzen von einem Termin zum nächsten. Sogar in unserer Freizeit haben wir Stress, da wir Treffen mit Freunden, aber auch mit der Familie unter einen Hut bringen möchten. Und der Partner sollte dabei ja auch nicht zu kurz kommen.

Doch was ist eigentlich mit uns? Mit dir? Wo sind deine Momente am Tag, die du nur für dich selbst hast? Zeit, die du bewusst mit dir alleine verbringst?

Ein gängiger Ratschlag, um sich selbst eine solche Pause zu gönnen, ist der: Praktiziere doch Yoga oder Pilates! Und wirklich: Fragt man in seinem Bekanntenkreis, wer alles eine Yogamatte zu Hause hat, meldet sich gefühlt jeder. Denn die indische Lehre des bewussten Lebens, Atmens und Bewegens hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert erreicht. Wir von Laetitia finden, dass das auch wirklich eine schöne Entwicklung ist. 

Aber was sind nun die Gemeinsamkeiten sowie die Unterschiede von Yoga und Pilates? Wir erklären dir, warum die Atmung beim Yoga so wichtig ist und was dich beim Pilates erwartet.

 

Der Grundgedanke des Yogas

Ursprünglich ist Yoga eine Jahrtausend alte, aus Indien stammende, philosophische Lehre. Dabei geht es um Meditation, Konzentration, Atmung und kontrolliertes Ausführen von Bewegungsabläufen. Vereinfacht formuliert sollen Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht werden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Yoga, die teilweise auch einer eigenen Philosophie folgen. Die Variante, die wir heutzutage praktizieren, nennt sich “modernes Yoga”. Diese Form entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts. Englisch sprechende und westlich orientierte Inder brachten diese Art in die USA und Europa. Die ursprünglich hinduistisch-religiöse Tradition nahm immer mehr regionale Einflüsse auf, etwa den aufkommenden Fitness-Gedanken, wodurch es inzwischen eher eine moderne Sportart geworden ist.

Als Effekt dieses modernen Ansatzes wird vor allem neben der körperlichen Stärkung von beispielsweise der Rückenmuskulatur ein inneres Zur-Ruhe-Kommen betont. Wie du diese selbst erreichen kannst, verraten wir dir gleich. Als nächstes zeigen wir dir aber erst einmal den Unterschied zwischen Yoga und Pilates.

Die Philosophie des Pilates

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der Deutsche Joseph Hubertus Pilates ein ganzheitliches Körpertraining-Konzept. Dieses richtete sich an die gemeinsam mit ihm während des Ersten Weltkrieges in England gefangen genommenen und inhaftierten Soldaten. Dabei ging es vor allem um eine allgemeine Kräftigung, eine gute Kondition, Koordination und Haltung. 

Nach seiner Freilassung wanderte er 1926 in die USA aus und eröffnete mit seiner späteren Frau Clara sein erstes Trainingsstudio. Zu Beginn praktizierten nur Männer diese Sportart. Da aber sein Studio in dem New York City Balletts Gebäude untergebracht war, wurden auch sehr schnell Frauen auf sein ganzheitliches Körpertraining aufmerksam und der Siegeszug dieser neuartigen Sportart sollte beginnen.

Das Ziel des Pilates ist, die tiefliegenden, meist schwächeren Muskelgruppen bewusst zu kräftigen, sodass eine korrekte Körperhaltung praktiziert werden soll. Neben Krafttraining steht dabei das Dehnen und bewusste Atmen während der Übungen im Fokus. Es gibt in den Abläufen auch eine gewisse Nähe zum Tanzen.

Der Fokus liegt vor allem auf der Körpermitte und ihrer Muskulatur rund um die Wirbelsäule. Aber auch die Muskeln des Beckenbodens und die tiefe Rumpfmuskulatur werden durch diese gezielten Übungen gedehnt und gestärkt.

Unterschied Yoga zu Pilates: Die Atmung

Sowohl die eine als auch die andere Sportart hat also das Ziel, die Muskulatur zu stärken. Dabei werden auch ab und an ganz ähnliche Bewegungsabläufe geübt. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Yoga und Pilates: die Atmung! 

Beim Pilates wird durch die Nase ein- und durch den Mund kräftig ausgeatmet. Ein Vorgang voller Power. Beim Yoga-Workout hingegen atmest du ganz bewusst durch die Nase, also mittels der Bauchatmung. Das wirkt sanfter und ausgeglichener. Aber warum ist das so?

Die Yoga–Atmung – Hilfsmittel zum Halten

Die Atmung ist eines der zentralen Elemente der Yoga-Übungen. Sie dient der Meditation und Entspannung und stellt dennoch eine eigene Form des Workouts dar. Außerdem führt das bewusste Luftholen durch die Bewegung hindurch.

Denn beim Yoga ist nicht die Wiederholung einer Übung wichtig, sondern das Halten einer Position über mehrere Atemzüge hinweg. Auch kann es von Bedeutung sein, die Bewegungsabläufe ganz gezielt und ruhig mittels der angepassten Atmung durchzuführen.

Die Pilates–Atmung: für den Rhythmus

Grundsätzlich ist die Atmung beim Pilates durch den Einsatz des Zwerchfells geprägt. Mittels intensiven Einatmens durch die Nase und kräftigen Ausatmens durch den Mund werden die Übungen geprägt, sodass diese Art der Atmung den Rhythmus des Workouts bestimmt.

Diese besondere, fast schon stoßweise Art des Luftholens soll ebenso Verspannungen entgegenwirken und den Kreislauf anregen. Zudem erhöht sie wohl auch die allgemeine Kontrolle über den Körper. Sie stellt aber nur ein Prinzip der Sportart dar. Weitere sind beispielsweise Konzentration, Zentrierung und fließende Bewegungen.

Die Grundausstattung für Yoga und Pilates

Ein weiterer Unterschied von Yoga und Pilates ist die benötigte Ausstattung. Während die eine Sportart sehr minimalistisch unterwegs ist, baut die andere durchaus auf den Einsatz von gewissem Zubehör.

Ausstattung für deine Yoga-Übungen

Ohne Yogamatte wird’s ungemütlich. Eine gute, für deine Ansprüche angepasste Unterlage sollte das Minimum an Ausstattung für deine Sport-Einheit sein.

Ergänzend nutzen einige auch spezielle Kissen oder Blöcke, um gewisse Übungen etwas einfacher absolvieren zu können. Das braucht es aber nicht unbedingt. Ein schönes und bequemes Outfit rundet deine meditative Me-Time dann ab.

Vor allem während der Wechseljahre kann dir Yoga helfen. Deshalb haben wir dir verschiedene Yoga-Übungen speziell für die Wechseljahre zusammengestellt.

Ausstattung für Pilates-Workouts

Deine Pilates-Übungen kannst du ebenfalls auf einer Matte ausüben. Doch sie ist kein Muss. Für diese Sportart gibt es außerdem diverses Zubehör. Neben einem Handtuch können für das Training speziell entwickelte Geräte dein Workout unterstützen. Dazu gehören beispielsweise Ringe, Bälle, Bänder, Gewichte und einiges mehr.  

Für wen eignet sich Yoga bzw. Pilates?

Obwohl es Unterschiede zwischen Yoga und Pilates gibt, sind sich viele unsicher, ob die eine oder andere Sportart besser für sie geeignet wäre. Um hier eine gute Entscheidung fällen zu können, kommt es ganz darauf an, worauf du deinen Fokus legen möchtest.

Ist dir die Reduzierung deines Gewichts wichtig? Dann wäre Pilates wahrscheinlich die beste Idee für dich. Denn die Übungen zielen auf den Aufbau der tiefliegenden Muskeln im Rumpfbereich ab, sodass du mehr Fett verbrennen kannst.

Möchtest du aber viel mehr deinen Stress abbauen? Zu deiner Mitte finden? Dann schaue dir Yoga genauer an. Dabei atmest du ganz bewusst ein und aus, sodass dein gesamter Körper und Geist mit all seinen Sinnen im Hier und Jetzt ankommt. Nach deiner Session kannst du gestärkt ins Leben zurückgehen. Vielen fällt es dann leichter, mit offenen Augen für ihre Umwelt und mit ganzem Herzen für ihre Mitmenschen da zu sein.

Im Übrigen spielt Alter (oder Geschlecht) bei beiden Sportarten keine Rolle!

Den wichtigsten Aspekt möchten wir dir nicht vorenthalten: Egal, für welches Training du dich letztendlich entscheidest – schaue immer, dass du als Neueinsteiger von einem ausgebildeten Trainer eingeführt wirst. So kannst du sicher sein, dass du deine Übungen richtig erlernst und ausführst, damit du viel Freude bei deinem Workout erfährst.

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