Dass Bitterstoffe die Verdauung unterstützen und zu einem verbesserten Wohlbefinden beitragen können, ist in der Naturheilkunde schon seit Jahrtausenden kein Geheimnis mehr. Eine Bitterstoff-Wirkung auf die Haut konnten Wissenschaftler hingegen erst vor wenigen Jahren nachweisen. Besonders für Menschen mit trockener, empfindlicher und zu Neurodermitis oder Juckreiz neigender Haut ergibt sich daraus eine völlig neue Möglichkeit zur begleitenden Hautpflege.
Das Wunderwerk Haut erhalten und eine gestörte Hautbarriere vermeiden
Unsere Haut leistet jeden Tag Großartiges: Als größtes Organ unseres Körpers schützt sie uns vor äußeren Einflüssen wie Verletzungen oder Hitze, nimmt Wirkstoffe auf und reguliert unsere Körpertemperatur.
Doch seit einigen Jahrzehnten stellen immer mehr Menschen in westlichen Industrieländern fest, dass ihre Haut den alltäglichen Belastungen schlechter standhält. Auch wenn die genauen Ursachen für diese Beanspruchungen der Haut unklar sind, wird vermutet, dass unter anderem Umwelteinflüsse und übertriebene Hygiene (wie zum Beispiel langes und heißes Duschen) dafür verantwortlich sind (1).
Umso wichtiger ist es also, unsere natürliche Schutzbarriere – die Haut – gezielt zu stärken und ihre Gesundheit zu erhalten. Eine besondere Rolle für die Pflege der Haut sowie die Vermeidung einer gestörten Hautbarriere spielen dabei pflanzliche Inhaltsstoffe. Hierzu zählen mitunter Bitterstoffe.
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Welche Wirkung haben Bitterstoffe auf die Haut?
Die menschliche Haut verfügt über sogenannte Bitterstoff-Rezeptoren. Wenn bestimmte pflanzliche Bitterstoffe (wie Amarogentin aus dem gelben Enzian) auf die Haut gelangen, docken sie an diese Rezeptoren an und sorgen dafür, dass Kalzium in die Hautzellen strömt. Infolgedessen bilden sich Schutzproteine, die für den Aufbau der Hautbarriere benötigt werden. In anderen Worten: Bitterstoffe können unserer Haut neue Kraft geben!
Außerdem regen Bitterstoffe die Bildung von Lipiden an, die ebenfalls am Aufbau der Hautbarriere beteiligt sind. Aufgrund dieser beiden Wirkungsweisen auf die Protein- und Lipidbildung eignen sich Bitterstoffe zur Pflege von trockener oder barrieregeschädigter Haut. Sie helfen also unserer Haut das zu stärken, was in ihr steckt! Diese erstaunlichen Effekte konnte ein Freiburger Forschungsteam rund um den Dermatologen Prof. Christoph Schempp und die Biologin Dr. Ute Wölfle nachweisen (2).
Bitterstoffe als Basispflege bei Neurodermitis
Bei zu Neurodermitis neigender Haut ist eine Basispflege mit verträglichen Cremes zur Stärkung der Hautbarriere sehr wichtig.
Neurodermitis-Patienten können davon profitieren, dass bestimmte Bitterstoffe wie Amarogentin aus dem Gelben Enzian die Hautbarriere stärken. Durch diese Stärkung haben es Fremdstoffe zunehmend schwer, in die Haut einzudringen und dort zu Entzündungen zu führen. Dieser Effekt lässt sich insbesondere in Begleitung zur klassischen Behandlung nutzen, um die Haut widerstandsfähiger werden zu lassen.
Die Hautbarriere stärken: Naturkosmetik mit Bitterstoffen
Nach langjähriger Forschung an der Uniklinik Freiburg entwickelte das Team um den Biologen und Dermatologie-Professor Christoph Schempp Hautpflegeprodukte unter dem Markennamen VELAN, welche die Entdeckung der Bitterstoffrezeptoren der Haut und deren Wirkmechanismus nutzen.
Das patentierte Wirkprinzip der Universität Freiburg macht VELAN zu einer echten Innovation, insbesondere bei der Pflege von trockener, empfindlicher und zu Neurodermitis neigender Haut
Quellen:
(1) Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.: Neurodermitis - Ursachen und Auslöser. https://www.dha-neurodermitis.de/neurodermitis.html
(2) Wölfle, Ute; Schempp, Christoph (2018): Bitterstoffe – von der traditionellen Verwendung bis zum Einsatz an der Haut. Zeitschrift für Phytotherapie 2018; 39(05): 210-215, DOI: 10.1055/a-0654-1711 https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0654-1711.pdf
(3) Jachens Lüder (2012): Dermatologie. Berlin: Salumed
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