Ingwer: Die Wunderknolle

Viele bringen Ingwer vor allem mit einer Sache in Verbindung: Erkältungstees. Doch die pikante Knolle kann noch mehr! Nicht ohne Grund gilt sie in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten als Alleskönner.

Was ist Ingwer?

Ingwer (auch Ingber oder Imber) ist eine krautige Pflanze, die in tropischen und subtropischen Regionen wie z.B. China, Indien, Südamerika oder Indonesien angebaut wird. Sie verfügt über lange Laubblätter und dicke Stängel. Verwendung findet in der Regel ihr Wurzelstock (die Ingwerwurzel), welcher als Gewürz und Naturheilmittel dient.

Ingwer und sein Geschmack

Dank seiner ätherischen Öle ist der Ingwer im Geschmack sehr intensiv. Er lässt sich am besten als fruchtig-scharf und leicht süßlich beschreiben. Viele fühlen sich bei frischem Ingwer außerdem an den Geruch von Zitronen erinnert.

Ingwer: Wirkung auf den Körper

In vielerlei Hinsicht kann Ingwer eine positive Wirkung auf den Körper haben und wird deshalb schon seit Jahrhunderten in der asiatischen Medizin eingesetzt:

  • Bei Schmerzen: Dank seines Inhaltsstoffs Gingerol findet Ingwer Sin der Naturheilkunde Anwendung bei Schmerzen (z.B. Kopf- oder Regelschmerzen).
  • Verdauungsbeschwerden: Ingwer kann die Produktion von Speichel und Magensaft anregen und so die Verdauung unterstützen. Mit dieser Eigenschaft ist Ingwer auch zum Abnehmen geeignet.
  • Übelkeit: Verschiedene Studien legen nahe, dass Ingwer Übelkeit und Erbrechen linden kann. Daher gilt er unter anderem als beliebtes Mittel gegen Reiseübelkeit.
  • Erkältung: Bei Erkältungen kann Ingwer beruhigend und wärmend wirken. Ob Ingwer auch über eine antibakterielle oder antivirale Wirkung verfügt, ist noch nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass die enthaltenen Scharfstoffe eine bessere Durchblutung ermöglichen, wodurch Keime schneller aus dem Körper gelangen sollen.
  • Vitalstoffreich: Ingwer versorgt den Körper mit zahlreichen Vitalstoffen. Dazu zählen Vitamin C und die Mineralstoffe Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Besonders viele Nährstoffe befinden sich unter der Schale, weshalb Sie Ingwerwurzeln am besten ungeschält zu sich nehmen sollten.
  • Reich an Bitterstoffen: Ingwer zählt zu den Pflanzen mit einem sehr hohen Bitterstoffgehalt – auch wenn er selbst kaum bitter schmeckt. Bitterstoffe können die Verdauung unterstützen und den Appetit regulieren.

Wie viel Ingwer am Tag?

Experten empfehlen, nicht mehr als 50 Gramm Ingwer oder 5 Gramm Ingwerpulver am Tag einzunehmen. Der Grund: In zu hohen Mengen und vor allem bei bestimmten Risikogruppen kann Ingwer unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen.

ingwer, ingwerknolle, ingwerpulver

Nebenwirkungen: Wer darf Ingwer nicht nehmen?

Bei Menschen mit empfindlichen Mägen oder Gallensteinen sollte Ingwer nicht auf dem Speiseplan stehen, da er Sodbrennen oder Magenschmerzen auslösen kann. Schwangere Frauen sind gut damit beraten, Ingwer aufgrund seiner wehenfördernden Wirkung ebenfalls zu meiden. Außerdem wirkt Ingwer blutverdünnend und sollte daher nie vor Operationen oder in Verbindung mit blutverdünnenden Medikamenten eingenommen werden.

Zauberzutat Ingwer: Verwendung in der Küche

Ingwer kann vielseitig Verwendung finden. Er kommt vor allem in der asiatischen Küche vor, wo er zum Beispiel zu Ingwersuppen oder -pasten verarbeitet wird. Zudem wertet er Wok-, Curry- und Hähnchengerichte durch seine fruchtige Schärfe markant auf. Hierzulande sind vor allem Ingwertees populär, da sie als bewährtes Mittel gegen Erkältungen gelten. Als Pulver eignet sich Ingwer zum Würzen von Fleisch, Reis, selbstgebackenen Brötchen oder weihnachtlichen Lebkuchen.

Ingwer ist hervorragend mit anderen Gewürzen kombinierbar. Dazu zählen zum Beispiel Korianderfrüchte, Nelken oder Zimt .

Ingwer haltbar machen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Ingwer haltbar zu machen:

  1. Frisch: Eine unversehrte, frische Ingwerwurzel wickeln Sie am besten in ein Papiertuch ein und bewahren sie an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort auf.
  2. Kühlschrank: Angeschnittener Ingwer bleibt in einem Glasbehälter im Kühlschrank bis zu drei Wochen lang haltbar.
  3. Gefrierfach: Sie können Ingwer – egal, ob geschält oder ungeschält – auch in einer Tupperdose oder einem Gefrierbeutel bis zu sechs Monate lang einfrieren.
  4. Trocknen: Um Ingwer zu trocknen (z.B. für Ingwertees), platzieren Sie ihn auf einem Blech und lassen ihn so lange in der Sonne liegen, bis er trocken ist.