Macht Zucker glücklich?
Viele Menschen spüren nach dem Verzehr von Süßem eine Art Glücksgefühl. Das liegt daran, dass Zucker im Gehirn die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin anregt – Botenstoffe, die mit Belohnung und Wohlbefinden verbunden sind. Kurzfristig fühlen wir uns dadurch entspannter und zufriedener. Dieser Effekt ist einer der Gründe, warum es schwerfallen kann, auf Zucker zu verzichten. Gleichzeitig erklärt er, weshalb Zucker regelrecht süchtig machen kann: Der Körper verknüpft den süßen Geschmack mit einem positiven Gefühl und verlangt immer wieder nach Nachschub.
Zu viel Zucker
Zucker gehört für viele Menschen ganz selbstverständlich zum Alltag. Ob im Kaffee, in Süßigkeiten oder in versteckter Form in Fertigprodukten – unser Körper nimmt oft mehr Zucker auf, als ihm guttut. Doch warum sollte man auf Zucker verzichten oder zumindest den Verzicht auf Zucker in Betracht ziehen?
Was ist Zucker eigentlich?
Unter „Zucker“ versteht man in der Ernährung vor allem Saccharose, die aus Glukose und Fruktose besteht. Sie liefert dem Körper schnell verfügbare Energie, weshalb sie in stressigen Momenten oder bei starker Belastung besonders verlockend wirkt. Genau diese schnelle Energiezufuhr ist einer der Vorteile von Zucker – sie sorgt kurzfristig für Konzentration und Leistungsfähigkeit.
Doch das hat auch eine Kehrseite:
Die Nachteile von zu viel Zucker
Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann verschiedene gesundheitliche Probleme mit sich bringen:
- Blutzuckerschwankungen: Zucker lässt den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen – und genauso schnell wieder abfallen. Die Folge können dann Heißhungerattacken sein.
- Übergewicht: Zucker hat viel Energie. Und wenn die nicht verbraucht wird, wandelt sie der Körper in Fettreserven um. Und Übergewicht kann viele gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Diabetes und Überbelastung der Gelenke sind nur Beispiele.
- Zahnprobleme: Was uns unsere Eltern schon erzählt haben: Zucker ist schlecht für die Zähne, denn Bakterien im Mund nutzen ihn als Nahrung und produzieren dann Säuren, die den Zahnschmelz angreifen können.
Genau deshalb ist es sinnvoll, weniger Zucker zu essen oder zumindest die Aufnahme bewusst zu reduzieren. Die WHO empfiehlt für einen durchschnittlichen Erwachsenen nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag - das sind ca. 10 Teelöffel. Ein- bis dreijährige Kinder sollten nicht mehr als 6 Teelöffel Zucker (30g) essen. Und Kinder von 4 bis 6 Jahren wird eine Tageshöchstdosis von 35 Gramm Zucker (ca. 7 Teelöffel) empfohlen. 8 Teelöffel (42g) dürfen Kinder zwischen 7 und 10 Jahren zu sich nehmen.
So verarbeitet der Körper Zucker
Wenn du Zucker isst, beginnt die Verarbeitung schon in deinem Mund: Enzyme im Speichel (z. B. Amylase) spalten die ersten Zuckerketten auf. Richtig spannend wird es aber im Dünndarm. Dort werden die verschiedenen Zuckerarten in ihre Grundbausteine zerlegt – vor allem Glukose, Fruktose und Galaktose.
Glukose gelangt sehr schnell ins Blut. Das sorgt für einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Dein Körper reagiert darauf, indem die Bauchspeicheldrüse Insulin ausschüttet. Dieses Hormon hilft, die Glukose in deine Körperzellen zu transportieren, wo sie als Energiequelle genutzt wird. Ein Erwaschsener verbraucht ca. 200g Glucose pro Tag - auch wenn er sich nicht anstrengt. 3/4 davon verbraucht das Gehirn.
Fruktose wird etwas anders verstoffwechselt: Sie geht überwiegend in die Leber. Dort kann sie in Glukose umgewandelt werden, aber wenn es zu viel ist, wird sie leichter in Fett umgewandelt.
Galaktose, der Zuckerbaustein aus Milchzucker, wird ebenfalls in der Leber verarbeitet und kann dann in Glukose überführt werden.
Was passiert danach?
Energiegewinnung: Die Glukose, die in deine Zellen kommt, wird in den Mitochondrien (den „Kraftwerken der Zellen“) über die sogenannte Glykolyse und den Citratzyklus zu ATP umgewandelt – das ist die eigentliche Energie, die dein Körper für Bewegung, Denken und alle Stoffwechselprozesse braucht.
Speicherung: Überschüssige Glukose wird in Form von Glykogen gespeichert – hauptsächlich in Leber und Muskeln. Das ist wie dein Energiespeicher für später.
Fetteinlagerung: Wenn diese Speicher voll sind und du weiterhin viel Zucker zuführst, wird die überschüssige Glukose in Fett umgewandelt und im Fettgewebe eingelagert.
Warum ist das wichtig?
Ein kurzfristiger Blutzuckeranstieg ist normal und auch nützlich, wenn du Energie brauchst. Problematisch wird es, wenn du regelmäßig sehr viel Zucker konsumierst: Dein Körper muss ständig Insulin ausschütten, was langfristig zu Insulinresistenz führen kann – einer Vorstufe von Typ-2-Diabetes. Außerdem wird durch Fruktoseüberschuss die Leber belastet und die Fetteinlagerung begünstigt.
Kurz gesagt: Zucker ist ein schneller Energielieferant, aber zu viel davon bringt deinen Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Dein Körper kann ihn gut verarbeiten – solange du ihm nicht mehr gibst, als er wirklich braucht.
Weniger Zucker essen - Schritt für Schritt
Der vollständige Umstieg auf „kein Zucker mehr essen“ gelingt selten von heute auf morgen. Hilfreicher ist es, den Konsum langsam zu senken:
- Getränke ohne Zucker bevorzugen
- Fertigprodukte meiden
- Alternativen wie frisches Obst wählen
- Bitterstoffe in den Alltag einbauen
Wichtig ist, dass man sich langsam umgewöhnt und nicht kurzfristig eine Null-Zucker-Diät anfängt. Das erhöht nämlich das Rückfall-Risiko. Der Geschmackssinn muss sich daran gewöhnen, dass auch andere Geschmacksrichtungen lecker sind. Und dabei können Bitterstoffe helfen:
Bitterstoffe als Unterstützung beim Verzicht auf Zucker
Bitterstoffe wirken als natürlicher Gegenspieler zur Süße. Schon der bittere Geschmack kann das Verlangen nach Zucker reduzieren, weil er einen Ausgleich im Geschmackserleben schafft.
Spannend ist außerdem: Bitterrezeptoren befinden sich nicht nur im Mund, sondern im gesamten Magen-Darm-Trakt. Studien deuten darauf hin, dass sie an der Ausschüttung von Hormonen wie dem Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1) beteiligt sind. GLP-1 fördert die Insulinfreisetzung und kann ein Sättigungsgefühl auslösen.
Zwar reicht dieser Effekt nicht aus, um die Kalorienaufnahme allein über Bitterstoffe deutlich zu senken. Aber: Sie können helfen, den Heißhunger auf Zucker zu dämpfen und so den Alltag mit wenig Zucker essen leichter zu gestalten.
5 Tipps um Zuckerfallen zu vermeiden
Zutatenliste prüfen
Achte auf Begriffe wie Glukosesirup, Fruktose, Maltose, Saccharose oder Invertzuckersirup – das sind alles Zuckerarten. Stehen sie weit vorne in der Liste, ist viel davon enthalten.
Getränke kritisch betrachten
Softdrinks, Eistees, Fruchtsäfte oder Energy-Drinks sind oft echte Zuckerfallen. Wasser, ungesüßter Tee oder Infused Water sind bessere Alternativen.
„Light“ oder „fettarm“ hinterfragen
Bei fettreduzierten Produkten wird Geschmack oft mit Zucker ausgeglichen. Deshalb lohnt sich auch hier ein Blick auf die Nährwerte.
Fruchtjoghurts, Müsliriegel & Co. meiden
Diese wirken gesund, enthalten aber oft viel zugesetzten Zucker. Besser: Naturjoghurt mit frischen Früchten oder selbst gemischtes Müsli.
Herzhaftes nicht unterschätzen
Auch in Ketchup, Fertigsaucen, Brot oder Fertiggerichten steckt oft Zucker. Selbst zubereiten oder zu naturbelassenen Produkten greifen hilft, Zuckerfallen zu umgehen.
Bezeichnungen für Zucker
Gerade in Fertigprodukten ist oft "versteckter" Zucker. Auch in den Zutatenlisten wird nicht immer klar, dass es sich hinter der jeweiligen Bezeichnung um Zucker handelt:
Die gängigsten Bezeichnungen für Zucker:
Direkte Zuckerarten / Einfach- und Zweifachzucker
- Saccharose
- Glukose (Traubenzucker)
- Fruktose (Fruchtzucker)
- Laktose (Milchzucker)
- Maltose (Malzzucker)
- Dextrose
Sirup- und Extraktformen
- Glukosesirup
- Fruktosesirup
- Glukose-Fruktose-Sirup (Isoglukose)
- Maissirup / High Fructose Corn Syrup (HFCS)
- Ahornsirup
- Agavendicksaft / Agavensirup
- Reissirup
- Gerstenmalzsirup
- Weizensirup
- Fruchtsirup
- Zuckerrübensirup
Kristalline oder verarbeitete Zuckerarten
- Weißzucker / Raffinadezucker
- Brauner Zucker
- Rohrzucker
- Vollrohrzucker
- Rohrohrzucker
- Invertzucker / Invertzuckersirup
- Kandiszucker
- Puderzucker
Natürliche Süßungsmittel (die aber chemisch auch zuckerähnlich sind)
- Honig
- Dattelzucker / Dattelsirup
- Kokosblütenzucker
- Palmzucker
- Fruchtsüße (z. B. aus Trauben)
- Melasse
Versteckte Bezeichnungen
- Süßmolkenpulver
- Fruchtkonzentrate (z. B. Apfelsaftkonzentrat, Birnensaftkonzentrat)
- Trockenfrüchte (z. B. Rosinen, Datteln, Feigenpulver) – enthalten viel natürlichen Zucker
Manchmal werden sogar mehrere der Begrifflichkeiten genannt - wo wird der tatsächliche Zuckergehalt noch undurchsichtiger.
Süßstoff – Süß genießen ohne Reue?
Weil Zucker weder für die Zähne noch für die Figur und den Stoffwechsel gesund ist, greifen viele zu Zuckerersatzstoffen.
Aber was steckt eigentlich dahinter? Welche Sorten gibt es, wie wirken sie im Körper – und worauf solltest du achten?
Zuckeraustauschstoffe vs. Süßstoffe – ein wichtiger Unterschied
Vielleicht fragst du dich: Sind Zuckeraustauschstoffe dasselbe wie Süßstoffe? – Nein!
Süßstoffe (wie Aspartam, Cyclamat, Saccharin oder Sucralose) sind künstlich hergestellt und haben eine sehr hohe Süßkraft – oft hunderte Male süßer als Zucker.
Zuckeraustauschstoffe (wie Xylit, Erythrit, Sorbit, Maltit) ähneln dem Zucker in ihrer Struktur und werden auch teilweise im Körper verstoffwechselt.
Was genau sind Zuckeraustauschstoffe?
Zuckeraustauschstoffe sind süß schmeckende Substanzen, die meist weniger Kalorien enthalten als Haushaltszucker. Im Gegensatz zu künstlichen Süßstoffen (wie Aspartam oder Sucralose) sind sie in ihrer Struktur dem Zucker ähnlicher – daher auch der Name. Viele stammen aus natürlichen Quellen wie Früchten oder Holzbestandteilen.
Ihr Vorteil: Sie süßen, ohne den Blutzuckerspiegel so stark ansteigen zu lassen wie normaler Zucker.
Die bekanntesten Zuckeraustausch-stoffe
1. Xylit (Birkenzucker)
- Herkunft: Aus Holz oder Maiskolben gewonnen
- Süßkraft: vergleichbar mit Zucker
- Kalorien: etwa 40 % weniger
- Besonderheit: Xylit ist zahnfreundlich, hemmt das Wachstum von Kariesbakterien.
- Nebenwirkung: In größeren Mengen (ab ca. 30–40 g) kann es abführend wirken.
2. Erythrit
- Herkunft: Entsteht durch Fermentation von Glukose mit speziellen Hefen
- Süßkraft: ca. 70 % von Zucker
- Kalorien: fast null – Erythrit wird größtenteils unverändert ausgeschieden
- Besonderheit: Gut verträglich, auch bei höheren Mengen.
- Nebenwirkung: In seltenen Fällen kann es leicht abführend wirken, aber deutlich schwächer als Xylit.
3. Sorbit
- Herkunft: Natürlicherweise in vielen Früchten (z. B. Äpfel, Birnen)
- Süßkraft: etwa 60 % von Zucker
- Kalorien: ca. 2,4 kcal pro Gramm (etwas weniger als Zucker)
- Besonderheit: Wird häufig in „zuckerfreien“ Kaugummis verwendet.
- Nebenwirkung: Stark abführend bei empfindlichen Personen, kann Blähungen verursachen.
4. Maltit
- Herkunft: Aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt
- Süßkraft: 70–90 % von Zucker
- Kalorien: etwa 2,1 kcal pro Gramm
- Nebenwirkung: Wie Sorbit kann Maltit in größeren Mengen Blähungen und Durchfall verursachen.
Wie verdaut der Körper Zuckerersatzstoffe?
Xylit & Sorbit: Werden im Dünndarm nur teilweise aufgenommen. Der Rest gelangt in den Dickdarm, wo Bakterien sie vergären – daher die Verdauungsprobleme bei großen Mengen.
Erythrit: Der größte Teil wird unverändert über die Nieren ausgeschieden – deshalb fast keine Kalorien und kaum Nebenwirkungen.
Maltit: Wird teilweise wie Zucker aufgenommen, aber langsamer und mit geringerer Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel.
Unser Tipp: Süßen mit Maß
Zuckeraustauschstoffe sind eine gute Alternative, wenn du Zucker reduzieren, Kalorien sparen oder deine Zähne schützen möchtest. Besonders Erythrit und Xylit sind beliebt, weil sie dem Zucker im Geschmack am nächsten kommen. Trotzdem gilt: „Die Menge macht das Gift.“ Denn zu viel davon kann die Verdauung belasten.
👉 Tipp für dich: Probiere dich langsam durch und finde heraus, welcher Zuckeraustauschstoff für dich am besten schmeckt und verträglich ist.
💡Achtung Heißhungergefahr:
Während Zuckeraustauschstoffe den Blutzuckerspiegel meist nur leicht beeinflussen, können Süßstoffe den Appetit anregen und sogar zu Heißhunger führen. Der Körper „erwartet“ nach dem süßen Geschmack Energiezufuhr. Bleibt diese aus, kommt es bei manchen Menschen zu verstärktem Hungergefühl und Lust auf weitere süße Lebensmittel.
Fazit: Verzicht auf Zucker – ein Gewinn für Körper und Wohlbefinden
Wer den Schritt geht und bewusst versucht, Zucker zu reduzieren, kann von stabileren Blutzuckerwerten, weniger Heißhunger und langfristig mehr Vitalität profitieren. Bitterstoffe sind dabei eine wertvolle Unterstützung, um die Umstellung leichter zu machen und den Wunsch nach Süßem zu zügeln.
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