Wie uns Kräuter-Anpflanzen glücklich machen kann

“In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten wird es wiedergefunden.” So sagte einst der französische Mathematiker, Philosoph und Literat Blaise Pascal. Seine Worte aus dem 17. Jahrhundert haben auch heute immer noch Gültigkeit. Denn das Grüne, also Pflanzen und Natur, hat nachweislich eine positive Auswirkung auf uns. Doch was tun, wenn du in der Stadt ohne eigenen Garten wohnst? Unser Tipp für dich: Kräuter anpflanzen. Erfahre hier mehr dazu!

Warum solltest du Kräuter anpflanzen?

Gartenarbeit war 2021 laut einer Studie der IfD Allensbach das beliebteste Hobby der Deutschen. Doch woran liegt das? Was gibt uns dieses Buddeln und Pflegen in unserer Freizeit? Haben wir nicht schon genug auf der To-Do-Liste, um das wir uns kümmern müssen?

Meditative Gartenarbeit

Geht es dir nicht auch manchmal so? Du hast acht Stunden hart gearbeitet, dabei konzentriert auf deinen Monitor geschaut und wenn du von deinem Platz aufstehst, hast du doch nie das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Das erzeugt Frust und Unzufriedenheit. Wir Menschen brauchen sichtbare Ergebnisse, um einen Sinn in unserem Tun sehen zu können. Und genau das bietet uns die Gartenarbeit.

 

Neben solchen Aspekten wie der körperlichen Ertüchtigung und dem umfassenden Ansprechen all unserer Sinne haben wir hier am Ende etwas geschaffen. Wir konnten es mit unseren Händen kreieren. Wir können es wachsen sehen und pflegen. Zudem lernen wir mit der Zeit immer mehr dazu, ohne dass es sich nach Arbeit anfühlt. Und das hält uns im Kopf jung und frisch.

 

Nachweislich senkt der Aufenthalt im Grünen unseren Stress. Das Vor-uns-hin-Werkeln mit den Händen lenkt uns ab, bietet uns eine sinnvolle Beschäftigung abseits des Alltagstrubels. Es fördert unsere Kreativität und kann in einen regelrechten Flow münden, in dem wir alles um uns herum vergessen – einfach abschalten und sind.

 

Gartenarbeit ist Meditation und Achtsamkeit zugleich. Spüre die frische, feuchte Erde auf deiner Haut. Atme tief den Geruch der Umgebung ein. Entdecke die feinen Details der kleinen Setzlinge und Pflanzen, wenn du sie in den Boden bringst. Beobachte dann ihr Wachstum und Reifen. Und Schritt für Schritt wirst du die Ruhe bemerken, die sich langsam aber sicher in deinem Kopf ausbreitet.

Qualität genießen 

Die andere Seite, die aus der Gartenarbeit so eine befriedigende Tätigkeit macht, ist ihr Ertrag. Die einen mögen Blumen, die nächsten erfreuen sich eher an Obst und Gemüse. Und selbst wenn du kein kleines grünes Paradies hinter deinem Haus zur Verfügung hast, kann auch ein Balkon oder eben das Fensterbrett dafür taugen. Gerade, wenn du Kräuter anpflanzen willst, ist das eine prima Ausgangssituation.

 

Die kleinen würzigen Pflänzchen sind ohnehin eine der besten Einstiege in die Thematik. Denn nicht nur finden sie immer irgendwo einen Platz, du kannst sie auch prima weiternutzen. Ob für die extra Portion Geschmack beim Kochen oder auch als Tee in der Tasse. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Und du hast sie immer griffbereit – frisch und in bester Qualität!

Denn ob groß oder klein – der Vorteil beim Selbstanbau ist auch, dass du die volle Gewalt über deine Ernte hast. Welche Sorte soll es sein? Welche Erde, welcher Dünger kommen mit deinen Pflänzchen in Berührung? Du kannst auf Bio und Nachhaltigkeit Wert legen. Und vielleicht hast du sogar jemanden in deiner Familie, der oder die selbst gärtnert und dir eigene Samen abgeben kann. So bekommt das Ganze noch eine ganz besonders liebevolle und verbundene Dimension.

Wer kann welche Kräuter anpflanzen?

“Gegen das, was man im Überfluss hat, wird man gleichgültig; daher kommt es, dass viele hundert Pflanzen und Kräuter für wertlose Unkräuter gehalten werden, anstatt dass man sie beachtet, bewundert und gebraucht.” Was Sebastian Kneipp damit sagen wollte: Im Prinzip ist fast jedes Grün es wert, dass du es anpflanzt.

Bist du aber ganz neu in dieser schönen Beschäftigung angekommen, dann raten wir dir zunächst zu ein paar sehr pflegeleichten Gewächsen. Mit ihnen kannst du sowohl deinen Speiseplan aufpeppen, als auch ihnen einfach nur gemütlich beim Gedeihen zuschauen. Diese Kräuter sind also besonders anfängerfreundlich:

 

Kraut	Infos	Verwendung
Pfefferminze	●      gut für Pflanztopf geeignet ●      mag es sonnig bis halbschattig ●      erholt sich auch gut, wenn sie mal trocken stand ●      wächst sehr üppig	●      lecker als Tee ●      schmeckt frisch, manche Sorte leicht scharf ●      wunderbar zum Kochen und Backen ●      der Duft der Pflanze soll auch Mücken fern halten
Thymian	●      sonniger Standort ●      sehr verzeihend, selbst wenn mal Gießen vergessen wurde ●      braucht ohnehin wenig Wasser	●      hat einen angenehm würzigen Geschmack ●      gilt auch als Heilpflanze ●      Bienen ernähren sich gern von ihm
Schnittlauch	●      halbschattig bis sonnig ●      wächst immer wieder nach, kann also sehr oft geerntet werden ●      sehr pflegeleicht	●      würziger, leicht scharfer Geschmack ●      prima frisch in Quark oder z. B. über Salat ●      am besten kleinschneiden, nicht hacken ●      die Blüten sind sehr schön und auch essbar
Zitronen-melisse	●      halbschattig bis sonnig ●      sehr wuchsfreudig ●      hat wenig Anspruch an Boden	●      schmeckt frisch und zitrisch ●      vor der Blüte haben die Blätter das intensivste Aroma ●      lecker in z. B. Dips oder als Tee
Petersilie	●      halbschattig bis sonnig ●      darf nicht komplett austrocknen ●      ansonsten aber sehr pflegeleicht	●      am besten frisch verwenden ●      glatte schmeckt intensiver als krause ●      ideal zum Würzen vieler Speisen ●      reich an Nährstoffen
Dill	●      sonnig bis halbschattig ●      nicht vollständig austrocknen lassen ●      braucht ansonsten kaum Pflege	●      Pflanze als Gewürz z. B. in Gurkensalat, Dips ●      Samen auch verwendbar, z. T. als Heiltee
Oregano	●      sonnig bis halbschattig ●      mag keine Staunässe ●      kann auch im Pflanztopf gut gedeihen	●      mediterranes Gewürz ●      Blätter mitkochen für volles Aroma ●      Blüten können roh im Salat gegessen werden ●      auch wertvolle Bienennahrung ●      auch als Heiltee verwendet

 

Vielleicht hast du aber nicht nur das Ziel, dich lecker zu ernähren, sondern erhoffst dir auch darüber hinaus einen positiven Effekt? Dann versuch dich doch einmal gezielt am Anpflanzen von Bitterkräutern. Dazu gehören zum Beispiel Lavendel, Engelwurz, Mönchspfeffer oder gelber Enzian. Auch diese kannst du auf der Fensterbank genauso wie auf dem Balkon kultivieren. Manche brauchen allerdings etwas mehr Pflege. Erfahre zu ihnen und noch vielen weiteren wertvollen Pflänzchen mehr in unserem Kräuterlexikon. 

Und bis die eigene Fensterbank-Plantage geerntet werden kann, kannst du immer noch zu unseren Bitterstern Kräutertropfen greifen. Beide basieren auf einer langjährigen Tradition aus Wissen um die Wirkweisen der wertvollen Inhaltsstoffe. Vielleicht inspiriert dich die Zutatenliste ja sogar zu noch weiteren spannenden Gewächsen, die du hegen und pflegen und später genießen kannst.

Unsere Tipps zum Kräuter-Anpflanzen

Bist du neugierig geworden und möchtest gern erfahren, ob sich diese Form der Miniatur-Gartenarbeit für dich auch so gut anfühlt? Dann haben wir hier abschließend noch ein paar Anregungen und Tipps für dich. Die einfachste Form ist dabei auf jeden Fall das Fensterbrett. Doch wenn du einen Balkon hast, kannst du deutlich mehr Kräuter anpflanzen.

Kräuter auf der Fensterbank

Ob Küche oder Wohnzimmer – das Fensterbrett ist ein schöner Ort für deinen “Kleingarten”. Hier bist du immer schnell zur Stelle und es sieht zudem auch noch wunderschön aus.

• Achte auf genug Licht. Ein Nordfenster ist keine geeignete Ausrichtung. Ost und West sind prima für viele einheimische Kräuter, Süd für mediterrane Gesellen.
• Pass auf die Temperatur auf. Es darf nicht zu warm sein und nicht zu schnell schwanken. Direkt über dem Heizkörper ist meist weniger gut.
• Denk ans Gießen. Je nach Standort und Pflanzenbedürfnis musst du täglich oder mehrmals wöchentlich wässern. Mach daraus eine kleine Routine, beginn zum Beispiel den Tag mit einer Gießkannenrunde durch die Wohnung und nutze diese Zeit für positive, schöne Gedanken.
• Vergiss das Düngen nicht. Gerade in kleinen Töpfen sind die Nährstoffe schnell verbraucht. Hier solltest du also alle paar Wochen deinen Pflanzen etwas Nachschub (am besten in Bio-Qualität) gönnen.
• Kontrolle ist besser als Vertrauen. Es passiert viel zu schnell, dass doch einmal Schädlinge deine Pflanzen befallen. Schau ihnen also buchstäblich in die Augen!

Kräuter anpflanzen auf dem Balkon

Unter freiem Himmel ist die Gartenarbeit gleich doppelt so schön. Wenn du also über einen Balkon verfügst, und sei er noch so klein, dann verschönere ihn doch mit etwas Grün und nutze den Platz, um ein paar Kräuter anzupflanzen!

 

• Wähle den passenden Standort. Auch hier muss er stimmen, zumal draußen auch weniger Schutz vor Wind herrscht. Das mögen einige Gewächse nicht.
• Sorge für eine Drainageschicht. Mutter Natur gießt hier ja unter Umständen mit. Damit kein Kraut dauerhaft nasse Füße bekommt, gib Scherben und/oder Blähton unten in die Pflanzgefäße. So kann das Wasser immer gut ablaufen.
• Pass dein Gießverhalten an. Wetter und Tageszeiten spielen draußen eine viel größere Rolle. Ist es sehr trocken, solltest du jeden Tag, dann aber nur morgens oder abends wässern.
• Achte auf die richtige Pflege. Die Kräuter draußen brauchen ebenfalls Dünger. Häufig musst du sie aber auch gezielt zurückschneiden, damit sie nicht verholzen. Hier gibt es immer etwas zu tun.
• Denk auch an Pflanzenschutz. Gewächse unter freiem Himmel fangen sich viel schneller Schädlinge ein. Du brauchst also ein wachsames Auge und kraftvolle Gegenmittel. Auch hier gilt: Vermeide besser Chemie!
• Wenn es kalt wird. Sorge für die richtigen Bedingungen, damit deine mehrjährigen Pflänzchen überwintern können. Dabei gibt es verschiedene Wege, um sie warmzuhalten. Eventuell musst du die Gefäße auch in deine vier Wände holen.

Ob auf der Fensterbank oder dem Balkon – die Aufzucht von Pflanzen ist ein wirklich schönes Hobby, aus dem du viel Energie und Freude schöpfen kannst. Probier es also einmal aus und lass die heilende Kraft dieser kleinen Gewächse dich stärken – auf egal welchem Wege.