Manch einem fällt bei dem Begriff „Pomeranze“ zuerst einmal ein bäuerlich-derbes Landmädchen ein: mit etwas plumpem Auftreten, dafür aber mit gesund geröteten Wangen. Dieses metaphorische Bild der „Landpomeranze“ stammt noch aus der Biedermeierzeit Mitte des 19. Jahrhunderts, wird aber auch heute noch manchmal verwendet. Es ist anzunehmen, dass die rosig gefärbten Wangen des Bauernmädchens tatsächlich die Früchte der Pomeranzen-Pflanze zum Vorbild haben: Ihre zahlreichen kleinen Bitterorangen-Früchte sind nämlich in kräftigem orange-rot gefärbt.
Die Pomeranzen-Pflanze ist vor allem für ihren aromaintensiven und angenehmen Duft bekannt, weshalb sie auch zur Herstellung von Parfüms, Duftwasser und Raumdüften genutzt wird. Bereits seit dem Mittelalter ist die Bitterorange wegen ihres herrlich belebenden und frischen Zitrusdufts beliebt und verfeinert auch Speisen und Getränke mit ihrem intensiven Aroma. Und was wäre das Kölnisch Wasser ohne den spitzig-frischen Duft von Bitterorangen?
Was ist eine Pomeranze genau?
Die Pomeranze (Citrus x aurantium) gehört zur Gattung der Zitruspflanzen und ist sehr wahrscheinlich eine Kreuzung aus einer Mandarine und einer Pampelmuse. (So, wie andere Orangenarten übrigens auch). Sie ist kleiner und bitterer als normale Orangen, weswegen sie auch als Bitterorange bekannt ist. Manchmal wird sie auch als Sevilla-Orange oder Saure Orange bezeichnet. Die Pomeranzen-Pflanze kann unter idealen Bedingungen zu einem 10 Meter hohen Baum werden, der immergrün ist und eine runde Krone hat. Seine Zweige sind allerdings mit vielen kleinen Dornen bestückt. Die Blätter der Pomeranze besitzen besonders viele Öldrüsen, die für den intensiven Duft sorgen (Petitgrain). Auch die weißen Blüten der Pomeranze duften herrlich aromatisch und sehr angenehm.
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Wo gibt es Pomeranzen?
Wo sie ursprünglich herkommen, weiß man nicht genau. Vermutlich aber aus den Gebirgsregionen Chinas oder dem südlichen Himalaya. Aber man weiß, dass der Bitterorangen-Baum schon seit über 4000 Jahren kultiviert wird. Im 11. Jahrhundert hat es die Pomeranze über Handelswege bis nach Italien geschafft, während die normalen Speise-Orangen erst später in den Mittelmeerraum kamen, nämlich im 15. Jahrhundert. Bitterorangen sind die robustesten unter den Zitruspflanzen: Sie sind die einzigen davon, die winterhart sind und Minusgrade aushalten können. Das macht sie bei allen so beliebt, die sich mit mediterranem Flair trotz winterlicher Temperaturen umgeben wollen.
Kann man Pomeranzen essen?
Die Frucht der Pomeranze ist zwar theoretisch essbar, aber da sie sehr bitter und sauer ist und unzählige Kerne hat, wird sie in rohem Zustand eher nicht verzehrt. Dennoch lässt sich ihr herbes Zitrusaroma geschmacklich durchaus nutzen. Die typische – bei den Briten besonders beliebte – bittersüße Orangenmarmelade zu Toast und Tee wird daraus mit Schalenstückchen gekocht. Auch als Gewürz in der Weihnachtszeit ist die Bitterorange wichtig, wird doch aus ihrer Schale das bekannte „Orangeat“ für Christstollen und anderes Adventsgebäck hergestellt. In Likören (wie z.B. Curacao, Cointreau) und Digestifs macht sich die Pomeranze ebenfalls gut: Letztere schätzt man besonders in Italien nach dem guten Essen und macht sich dabei die verdauungsfördernden Eigenschaften der Bitterorange zunutze. Aber auch ihr Saft wird in Italien gerne als erfrischende Bitterorangenlimonade getrunken (Aranciata Amara). Selbst als Grundlage für Saucen kommt die Bitterorange zum Einsatz und wird gerne von Feinschmeckern zur Verfeinerung von Fisch- und Fleischgerichten verwendet.
Pomeranzen und ihre Verwendung
Aber auch außerhalb der Küche ist die Pomeranze eine wichtige Pflanze und dient zur Herstellung von Parfums, Raumdüften und Seifen. Schon im Mittelalter hat man aus ihren weißen Blüten ein Duftwasser hergestellt. Die Bitterorangen-Pflanze bietet sogar die Basis für drei unterschiedliche Duft-Rohstoffe:
Bitterorangenöl: das wird aus der Fruchtschale hergestellt und bildet die Basisnote von Eau de Cologne und anderen Duftwassern (Eau de Toilette) mit einer frischen Zitrusnote.
Neroliöl: dieses wird aus der Destillation der Blüten gewonnen, das Kondenswasser aus der Destillation liefert das beliebte Orangenblütenwasser.
Petitgrainöl: es wird aus den ölhaltigen Blättern, Zweigen und unreifen Früchten gewonnen. Als Nebenprodukt entsteht dabei das Duftwasser „Eau des Brouts“.
Die aromatischen getrockneten weißen Blüten werden außerdem gerne als Zusatz in Teemischungen verwendet.
Die Pomeranzen-Pflanze: Inhaltsstoffe:
Die Bitterorange enthält Synephrin, das als natürlicher „Fatburner“ gilt. Die Bitterstoffe in den Schalen der Orange können den Appetit anregen. Durch ihr angenehmes Aroma wird die Pomeranzenfrucht deshalb tradtionell bei Appetitlosigkeit und allgemeinen Verdauungsbeschwerden empfohlen und kann sogar bei Kindern angewandt werden. Bewährt haben sich dafür ein Tee aus Bitterorangenschalen oder ein alkoholfreier Pomeranzenlikör.
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