Gartenbesitzer wissen das „Unkraut“ nicht immer zu schätzen – dabei steckt der weit verbreitete, gelbe Löwenzahn voller gesunder Inhaltsstoffe. Aus diesem Grund wird Löwenzahn bereits seit dem Mittelalter in der Volksmedizin als „Wunderkraut“ genutzt. Nicht nur seine Blüten, Blätter und der milchige Pflanzensaft finden in der Kräuterheilkunde Verwendung, sondern vor allem die kräftige, fleischige Löwenzahnwurzel (Taraxaci radix) dient als Speicher für seine besonderen Inhaltsstoffe. Löwenzahnwurzeln können sogar bis zu einem Meter (!) lang werden! Sie stecken voller wertvoller Bitterstoffe, die so bei anderen Pflanzen kaum vorkommen und die Verdauung unterstützen können.
Die Effekte der Löwenzahnwurzel
Die Löwenzahnpflanze steckt voller guter Inhaltsstoffe, die in den meisten ihrer Pflanzenteile vorhanden sind. In der Löwenzahnwurzel sind sie aber in der höchsten Konzentration zu finden. Löwenzahn enthält viele Vitamine und Mineralstoffe und hat einen hohen Kaliumgehalt. Vor allem in der Löwenzahnwurzel finden sich außerdem noch Schleimstoffe und eine hohe Konzentration von Inulin. Das ist ein Mehrfachzucker, welcher der Wurzel einen bitter-süßen Geschmack verleiht. Inulin ist eine wichtige Nahrungsquelle für unsere „guten“ Darmbakterien, die unsere Darmflora gesund und im Gleichgewicht halten. Besonders interessant ist aber der hohe Gehalt an Bitterstoffen speziell in der Löwenzahnwurzel, die generell appetitsteigernd und verdauungsfördernd sein können.
Das können die Inhaltsstoffe der Löwenzahnwurzel:
- Löwenzahn besitzt harntreibende und entwässernde Inhaltstoffe, versorgt den Körper aber gleichzeitig mit wertvollen Mineralien, statt sie auszuschwemmen.
- Löwenzahn hat eine antioxidative Wirkung
- Löwenzahnwurzel soll sogar gegen trockene Haut helfen.
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Wann Löwenzahnwurzel ernten?
Während man die oberirdischen Pflanzenteile des Löwenzahns hauptsächlich im Frühjahr sammelt, sollte die Löwenzahnwurzel am besten erst im Herbst geerntet werden. Dann ziehen sich die Blätter allmählich zurück und die Kraft der Wurzel ist in dieser Jahreszeit am höchsten.
Löwenzahnwurzel: Wie einnehmen?
Löwenzahnwurzeltee ist die bekannteste Art der Anwendung, um vom Potenzial der Löwenzahnwurzel zu profitieren. Entweder frisch gesammelt oder alternativ als Löwenzahnwurzelextrakt in Pulverform.
Wie bereite ich Löwenzahnwurzeltee zu?
- Aus Löwenzahnwurzeln mit Kraut: 1-2 Teelöffel (1,5 - 3g) Löwenzahnkraut und Löwenzahnwurzel mit kaltem Wasser (350 ml) übergießen und zum Kochen bringen. Danach zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Zu den Mahlzeiten jeweils eine Tasse davon trinken.
- Aus Löwenzahnwurzeln: 1 bis 2 Teelöffel kleingeschnittene Löwenzahnwurzeln waschen und mit ca. 250 ml Wasser aufkochen, zehn Minuten ziehen lassen. Empfohlene Einnahme: eine halbe Stunde vor dem Essen, bis zu viermal täglich.
- Aus Löwenzahnwurzelpulver (Wenn keine frischen Löwenzahnwurzeln vorrätig sind): Pro Tasse ein Teelöffel mit Löwenzahnwurzelextrakt in einen Topf geben und mit kaltem Wasser aufgießen. Aufkochen, vom Herd ziehen und zehn Minuten ziehen lassen. Alternativ ist auch ein schonender Kaltwasserauszug möglich: Löwenzahnwurzelpulver über Nacht in kaltem Wasser ziehen lassen, am nächsten Tag abseihen und bei Bedarf etwas erwärmen.
Tipp: Das Löwenzahnwurzelpulver kann vorsichtig dosiert auch als Würze mit leicht bitterer Note zu Gemüse, Salaten und Suppen gegeben werden. Auch Getränke (Limonaden) und Smoothies lassen sich damit verfeinern, wenn man eine herb-bittere Geschmacksnote (wie z.B. bei Bitterlemon) mag.
Löwenzahnwurzelkaffee: Hierfür werden Löwenzahnwurzeln geröstet, am besten im Backofen. Danach werden sie gemahlen (in einer mechanischen Kaffeemühle), ein Teelöffel davon wird mit Wasser aufgekocht und anschließend gefiltert. Fertig ist der Kaffee-Ersatz!
Löwenzahnwurzelessig: Hierzu braucht man ein Einweck-Glas voller Löwenzahnwurzeln (frisch oder getrocknet). Dann übergießt man die Wurzeln mit Kräuteressig oder Apfelessig. Danach muss alles 14 Tage ziehen und später abgeseiht werden. Der Essig ist anschließend ca. 1 Jahr haltbar.
Löwenzahnwurzel: Nebenwirkungen und Risiken
Der Verzehr von zu viel Löwenzahn bzw. Löwenzahnwurzel kann zu einer Übersäuerung des Magens führen. Durch seine harntreibenden Inhaltsstoffe sollte Löwenzahn lieber nicht vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Auch Allergiker, die auf Korbblütler reagieren, sollten bei der Einnahme und Anwendung lieber Vorsicht walten lassen.
Löwenzahn sollte nicht verwendet werden bei:
- Darmverschluss
- Entzündungen der Gallenwege
- Gallensteinen
- Verschluss der Gallenwege
Bei Lebererkrankungen ist Rücksprache mit dem Arzt geboten. Schwangere und Stillende sollten auf die Einnahme von Löwenzahn verzichten.
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